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Pressemitteilung: Räumungsbeginn in der Waldbesetzung „Heibo“ – Schikane durch die Polizei

Gestern, am 15.02.2023, begann die Räumung des seit August 2021 besetzten Waldstücks Nähe Dresden „Heibo“ durch die sächsische Polizei. In ihrem Lagebericht spricht sie von einem „friedlichen“ ersten Räumungstag und betont ihren „kommunikativen Ansatz“ . Im Gegensatz zu dem, was die Polizei behauptet, kann hier unter keinen Umständen von einem friedlichen Räumungsbeginn gesprochen werden. Die Polizei fiel im Laufe des gestrigen Tages immer wieder durch gewalttätiges Verhalten auf.

Die Aktivistin Zora wurde gestern morgen aus einem Baumhaus geräumt. Sie betont: „Anders als die Polizei behauptet, kann auf keinen Fall von ‚friedlich‘ oder ‚kommunikativ‘ gesprochen werden, wenn ich heute unter Schmerzensschreien wortwörtlich aus meinem Zuhause gerissen wurde und wenn dann Sanitäter*innen nicht zu uns durchgelassen werden. Wir sind schockiert und wütend!“ Sie berichtet weiter: „Die Polizei hat uns wichtige Kletterausrüstung geklaut, wodurch Menschen nicht mehr sicher klettern konnten. Dadurch haben sie riskiert, dass Menschen, zum Beispiel durch zu langes Hängen im Klettergurt, schwere gesundheitliche Schäden erleiden.“ Weiterhin berichtet sie, dass viele Journalist*innen heute nicht in den Wald gelassen wurden. „Eine derartige Einschränkung der Pressefreiheit ist untragbar. Ohne die Berichterstattung der Journalist*innen bleibt intransparent wie die Polizei vorgeht und ob Gewalt gegenüber uns Aktivist*innen von Seiten der Polizei angewandt wird.“

Max Koch, ein Versammlungsteilnehmer der Mahnwache, erzählt: „Zuerst mussten wir gestern Vormittag grundlos innerhalb von 15 Minuten unsere Mahnwache verlegen und gestern Abend wurde uns verwehrt die Besetzer*innen mit dringend nötigem Essen, Wasser, sowie Medikamenten und Hygieneartikeln zu versorgen.“ Desweiteren hat Max beobachtet wie Rechtsbeistände und Pressevertreter*innen immer wieder kontrolliert und schikaniert wurden.

Die Besetzer*innen betonen schon länger, politische Zugeständnisse und Komprommise mit den beteiligten Konzernen seien unzuverlässig. Nun fühlen sie sich bestätigt durch die Planänderung von Seiten der KBO (Kieswerk Ottendorf-Okrilla). „Bis zum Wochenende war stets kommuniziert worden, dass für den Kiesabbau in diesem Jahr fünf Hektar Wald im Heidebogen gerodet werden sollen – Nun werden es wohl deutlich mehr.“ ,heißt es im Liveticker von der „sächsische.de“. Insgesamt soll den Angaben zufolge das anderthalbfache der ursprünglich kommunizierten Fläche dem Erdboden gleich gemacht werden. Das würde das 1,5- Fache Maß an Zerstörung bedeuten. Die Aktivist*innen zeigen sich wütend.

Derzeit befinden sich mehrere Aktivist*innen in polizeilichem Gewahrsam, viele Aktivist*innen verweigern ihre Identität, einige werden heute der Haftrichterin vorgeführt. Die Aktivistin Zora sagt dazu: „Es ist komplett willkürlich wer für einen längeren Zeitraum in Gewahrsam kommt. Ich bin in meinen Gedanken bei den Menschen, die immer noch im Wald ausharren und dort gegen die Umweltzerstörung und Profitgier des Kapitalismus ankämpfen.“

Außerhalb des Waldstücks konnte am gestrigen Tag, dem 15. Februar, eine große Welle der Solidarität wahrgenommen werden. In der Sächsischen Landeshauptstadt fand am Nachmittag eine lautstarke Spontandemonstration mit bis zu 200 Teilnehmer*innen statt. Auch in anderen Städten im deutschsprachigen Raum gab es unzählige Solidaritätsbekenntnisse. Vorallem aber vor Ort freuten sich die Aktivist*innen über tatkräftige Unterstützer*innen. So wurden von der Mahnwache Material und Essensspenden entgegengenommen. Auch einige Bewohner*innen der umliegenden Dörfer zeigen sich, trotz massiven Anfeindungen durch lokale Neonazis, solidarisch und unterstützen die Besetzung.

Die Aktivist*innen freuen sich weiterhin über Unterstützung durch die Presse!

Kontaktmöglichkeiten: heibo@systemli.org,  +4915217201578, +4915217790409

Quellen: Polizei Sachsen, Sächsische Zeitung https://www.polizei.sachsen.de/de/MI_2023_96198.html
https://www.saechsische.de/dresden/lokales/heibo-kies-protest-camp-polizei-raeumung-steht-bevor-5821517.html

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Pressemitteilung: Der Heibo wird geräumt!!

Am Morgen des 15.02.2023 hat die (sächsische) Polizei angefangen den Heibo zu räumen.

Heute am morgen des 15.02.2023 betrat die Polizei gegen 06.00 den Wald. Die Waldbesetzung im Heidebogen(Großraum Dresden) setzen sich seit dem 6.8.2021 für den Erhalt des Waldes und Moore ein. Hier soll eine Kiesgrube für das Unternehmen KBO erweitert werden. Wie eine Räumung aussehen kann, haben wir in Lüzti und im Fecher(FFM) gesehen. Hier geht der Staat ,zum Wohle von Profitinteressen, mit Gewalt gegen Mensch und Natur vor.

Nicht nur werden durch die Räumung Bäume umgesägt, sondern durch die anschließende Erweiterung sind ebenfalls die größten Moore der Region der Zerstörung nahe. Moore sind vor allem in Zeiten der Klimakrise unverzichtbar, als C02 Speicher und als Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Auch wenn Kies nicht gleich Kohle ist,

allein die Zementproduktion für 4 % der weltweiten Treibhausgase verantwortlich, wofür Kies ein essenzieller Bestandteil ist. Die Politik ist nicht an einer Lösung, zum Wohle aller interessiert, sondern tritt hier als Verfechter der privaten Profitinteressen der Wirtschaft auf.

Obwohl die Abbaugenehmigungen noch aus der DDR stammen, sind und waren die Interessen die Gleichen: Profit um jeden Preis. Auch deshalb ist eine politische Lösung kaum noch vorstellbar.

Robert ist seit 3 Monaten im Wald und sagt:“Ich habe hier den kompletten Winter verbracht und der Ort ist zu meinem Zuhause geworden. Hier sind wir nicht nur für den Wald, sondern erproben auch neue Gesellschaftskonzepte. Hier soll es nicht nur um Leistung und Geld gehen, sondern wir arbeiten aktiv im Kollektiv an einem guten Leben für alle!“

Annalena ist schon etwas länger dabei und sagt:“Für mich ist der Heibo ein Ort des Widerstandes: Jetzt will die KBO für Geld und Profit diese Oase zersägen und abbaggern. Es ist für uns alle klar, wo die Prioritäten der Politik liegen. Ich für meinen Teil werde für diesen Ort kämpfen, den in Zeiten der Klimakrise sind wir alle gefragt. Jede*r soll seinen*ihren Teil tun. Think global act Local“

Natürlich schauen wir bei dem zerstörerischem Treiben des Kapitals nicht nur zu, sondern werden uns weiterhin aktiv  dieser Zerstörung widersetzten.  Denn wir setzen uns für den Erhalt der Umwelt hier und weltweit ein. Die Zerstörung der Umwelt muss gestoppt werden. Jedoch zeigt sich, das hier weder Landes- noch Bundesregierung willens ist. Auf dem Ast zu sägen, auf dem wir alle sitzen, scheint wohl die Kernkompetenz dieser und auch vorheriger Bundes-, Landesregierungen zu sein. Deshalb müssen wir aktiv werden und uns gemeinsam widersetzen. Jetzt geht es darum das zu verteidigen was wir haben und dafür sind wir alle gefragt, also kommt in den Wald oder werdet aktiv bei euch und trefft die Schweine wo sie sich sammeln. Heibo, Fecher, Lützi bleiben!

Kies bleibt eine endliche Ressource, und wir müssen gemeinsam überlegen, wie wir es schaffen können, weiterhin zu wohnen ohne Emissionen zu erzeugen, denn Bau und Gebäude machen 38 % der globalen Treibhausemissionen aus. Hierfür gilt es, Konzepte wie Eigenheime, 120m3 Lofts und auch das andauernde Neubauen zu überwinden. Dazu gibt es gute Inhalte von Architekts for Future.

Zu dem Thema Moore gibt es ebenfalls einiges zu sagen. Wie oben geschrieben speichern Moore nicht nur enorme Mengen an C02, bieten Lebensraum für Tiere und Pflanzen, sondern wenn wir einmal jenes Gleichgewicht gekippt haben, stoßen sie auch noch Unmengen an ehemals gebundenem Methan aus, was ebenfalls als Klima Killer Gas bezeichnet werden kann. Auch lassen sich Moore nur unter gewaltigen Anstrengungen renaturieren. Die Bundesregierung scheint das zu wissen und hat auch eine Strategie für den Erhalt der Moore vorgelegt. Wie da beschrieben machen zwar Moore nur 5% der gesamten Fläche aus, jedoch speichern sie genausoviel C02 wie die gesamten deutschen Waldflächen.

Jetzt geht es darum das zu verteidigen was wir haben und dafür sind wir alle gefragt, also kommt in den Wald oder werdet aktiv bei euch und trefft die Schweine wo sie sich sammeln.